Wirtschaftspotentiale Schleswig-Holsteins: Die Muschelaquakultur

Schleswig-Holstein ist Muschel- und Aquakulturland: Zu Beginn der Dekade konnten nach Angaben des Statistikamtes Nord 53 Prozent der gesamten Aquakulturproduktion Deutschlands der Miesmuschelerzeugung in nur sieben Betrieben in Schleswig-Holstein und vier Betrieben in Niedersachsen zugeschrieben werden.

In Schleswig-Holstein entsteht mehr als die Hälfte der deutschen Muschelproduktion. Die Produktionsmenge aus der Nordsee ist jedoch seit Jahren rückläufig; die Erzeugung in der Ostsee befindet sich noch im Aufbau. Diese Entwicklung trifft auf eine wachsende Nachfrage nach Miesmuscheln in Deutschland und in Europa, die den inflationsbereinigten Preis im Trend langfristig zunehmen lässt. Miesmuscheln haben nicht nur ein ökonomisches Potential. Über ihre Filtrierleistung sorgen sie für eine bessere Wasserqualität und wirken einer Eutrophierung der Küstengewässer entgegen. Weiterhin binden sie CO2 in ihren Schalen und weisen einen insgesamt weit niedrigeren ökologischen Fußabdruck als Zuchtfische oder landwirtschaftliche Nutztiere auf. Aufgrund der in Schleswig-Holstein herrschenden Rahmenbedingungen für die Muschelproduktion sind Neuinvestitionen in den letzten Jahren unterblieben und die Beschäftigung in der Branche stagniert oder ist rückläufig. Dabei könnten ökonomisch sinnvollere Rahmenbedingungen zu einer Produktionssteigerung beitragen und den strukturschwachen Gebieten an der Nord- und Ostseeküste einen wichtigen Impuls verleihen. Nicht zuletzt würde dadurch die Aquakulturtechnologie in Schleswig-Holstein gefordert, und es könnten neue Chancen für die Mehrung des Wohlstands in der Region entstehen.

Sie finden die vollständige Publikation hier.

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